Ganz ohne Abgrenzungen können wir nicht leben. Wenn wir uns schwertun, klare Grenzen zu setzen, werden wir uns automatisch etwas distanzieren.

Mache dir bewusst, dass gesunde Grenzen etwas ganz Wichtiges im Leben sind, um die eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Werte zu schützen.

Das Leben ist viel schöner und auch der Kontakt mit unseren Mitmenschen wird viel erfreulicher sein, wenn wir Grenzen setzen können, denn dann müssen wir uns nicht mehr schützen und reagieren dadurch nicht mehr mit Distanz oder mürrisch. Wenn man sich gut abgrenzt, bewahrt man seine Energie, mentale Gesundheit und kann gleichzeitig klar und authentisch gegenüber anderen auftreten.

Ab dem Moment wo wir die Fähigkeit erlernt haben uns abzugrenzen, klar zu kommunizieren, was für uns akzeptabel ist und was nicht, haben wir es geschafft.

Abgrenzung ist in vielen Situationen wichtig – in der Familie, in Freundschaften, am Arbeitsplatz und in den Beziehungen.

Gründe warum wir oftmals keine Grenzen setzen

  • das Gefühl, gebraucht zu werden
  • weil wir anderen gefallen oder Konflikte vermeiden wollen
  • die Annahme, zum Leben anderer oder überhaupt zu irgendetwas beizutragen
  • der Bedarf nach Bestätigung
  • der Drang zu zeigen, dass man sich auf Sie verlassen kann die Sehnsucht, zu helfen
  • niemanden verletzen zu wollen, sondern Harmonie aufrecht zu erhalten
  • nicht als egoistisch, herzlos, egozentrisch, faul oder gar gleichgültig gelten zu wollen

Was sind die Ängste dabei Grenzen deutlich zu machen?

  • Habe ich Angst, als lieblos angesehen zu werden?
  • Habe ich die Angst, abgelehnt zu werden?
  • Habe ich Angst, jemanden zu verletzen?
  • Habe ich Angst vor dem Alleinsein?
  • Habe ich Angst, vom anderen überrollt zu werden, meine Grenze nicht verteidigen zu können und versuche ich es deswegen gar nicht erst?
  • Vielleicht habe ich Angst, meine Pflicht den Mitmenschen gegenüber nicht zu erfüllen?
  • die Sorgen, was andere von dir denken könnten,
  • … die Angst, andere vor den Kopf zu stoßen,
  • … das blöde Gefühl, egoistisch zu sein …

Hilfreiche Fragen zur Abgrenzung

Wenn du Schwierigkeiten damit hast, anderen Grenzen zu setzen und dich abzugrenzen, können dir die folgenden Fragen dabei helfen, Klarheit für dich zu erlangen.

  • Ist es wirklich meine Aufgabe, mich darum zu kümmern?
    Oft neigen wir dazu, für andere Verantwortung zu übernehmen. Denke daran, nicht jedes Problem oder Aufgabe von anderen Menschen ist deine Aufgabe.
  • Welche Vorteile bringen mir diese Grenze? Was habe ich von ihr? Wofür sorgt sie? Wie tut sie mir gut?
    Wenn du Grenzen setzt, sorgst du für dein eigenes Wohlbefinden und hast dadurch weniger innerlichen Ärger. Durch gute Abgrenzung fühlst du dich selbstbewusster und energievoller. Du bist nicht mehr so sehr von äußeren Erwartungen abhängig und kannst dich besser auf deine eigenen Ziele und Interessen konzentrieren.
  • Welche Nachteile entstehen durch die Grenzen, die ich setze?
    Die Abgrenzung bringt Herausforderungen mit sich. Grenzen können als kalte, abweisende Haltung interpretiert werden. Denke immer daran, der Wert einer Person hängt nicht davon ab, wie viel wir für andere tun. Deine Identität und dein Wert kommen aus deiner Persönlichkeit. Nicht nur aus dem, was du für andere leistest. Deine Abgrenzung macht dich nicht weniger wertvoll.

Was kann dir helfen, Grenzen zu setzen?

  • Stelle dir den Vorteil einer klaren Grenze vor: Denke daran, dass klare Grenzen dich langfristig schützen und dir helfen, gesunde und erfüllte Beziehungen zu führen.
  • Deine Energie und Zeit wertschätzen: Je klarer deine Grenzen sind, desto mehr Energie hast du für das, was dir wirklich wichtig ist.
  • Setze deine Grenzen zunächst in Situationen, die dir weniger schwer fallen.
  • Formuliere deine Grenzen in Ich-Botschaften, um Konflikte zu vermeiden.
  • Bereite dir Sätze vor, die dir helfen, in schwierigen Situationen klar zu bleiben. Ein Beispiel ist „Ich muss das erst in Ruhe überlegen.“
  • Oft hilft es, wenn du mit anderen über deine Abgrenzungsversuche sprichst.
  • Stell dir eine innere Linie oder eine „Schutzhülle“ vor, die deine Energie und deine Zeit bewacht. Diese Visualisierung kann dir helfen, deine Grenze auch mental wahrzunehmen.
  • Atemtechniken können helfen, in schwierigen Momenten ruhig und fokussiert zu bleiben. Wenn du z. B. Angst hast, Nein zu sagen, nimm dir einen Moment, um ruhig zu atmen und dich zu sammeln. Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß. Manchmal kann auch ein Teil-Nein reichen.
  • Wenn du eine Grenze gesetzt hast, bleibe konsequent, auch wenn es schwierig wird.

Abgrenzung hat das Potenzial, Herausforderungen mit sich zu bringen, aber sie ist ein wichtiges Werkzeug für Selbstfürsorge und gesunde Beziehungen.

Abgrenzung zu lernen ist ein Prozess, und es kann einige Zeit dauern, bis man sich darin sicher fühlt. Aber jeder Schritt in Richtung besserer Abgrenzung stärkt dein Selbstwertgefühl und dein Wohlbefinden langfristig.

Wenn du dabei Unterstützung haben möchtest, sprich mich gerne an. Gemeinsam finden wir Wege zu einem gesunden Maß an Abgrenzung für dich.